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Neues Modellprojekt an hessischen Grundschulen

Schon lange wird im Bereich der Bildung hitzig diskutiert welche positiven oder negativen Folgen die Lehrmethode Schreiben nach Gehör (Wissenschaftlich Lesen durch Schreiben) auf die Schulkinder hat. Bei dieser Methode dürfen die Kinder erst einmal alle Wörter so schreiben, wie sie sie hören und Texte von Grundschulkinder in den ersten ein bis zwei Schuljahren werden von den Lehrern nicht korrigiert. Die Rechtschreibung spielt also erst einmal keine große Rolle. Das soll die Kinder dazu ermutigen mit Freude am Schreiben auch kleinere, zusammenhängende Texte zu verfassen. 

 

Auch in Hessen ist die Anlauttabelle, die ein zentrales Lernmittel der Methode Lesen durch Schreiben ist, sowie die Unterscheidung zwischen „Kinderschreibweise“ und „Erwachsenenschreibweise“ weit verbreitet. Ein Problem, das bundesweit relativ schnell erkannt wurde: Vielen Kindern fällt es in der späteren Schullaufbahn auffallend schwer, sich eine gute Rechtschreibung anzueignen. Dieser Umstand kann zum Teil bis zum Schulabschluss nicht mehr behoben werden kann. 

 

Mögliche Gründe hierfür könnten sein, dass die Kinder zu Beginn ihrer Schulzeit vermittelt bekommen, dass Orthographie nicht wichtig sei. Warum die Rechtschreibung dann später doch bedeutsam sein soll, ist für sie teils schwer nachvollziehbar. Die ersten zwei Jahre sind zudem eine prägende Zeit. Wenn Grundschulkinder bei ihren ersten Schreiberfahrungen erst einmal gelernt haben Affe mit einem „F“ und klein zu schreiben, ist die Umstellung auf eine korrekte Schreibweise eine echte Herausforderung.  Bei Kindern mit Migrationshintergrund kommt ein weiteres Problem hinzu: die Anlauttabelle verwendet Bilder von Tieren und Gegenständen, die mit diesem Buchstaben beginnen. Das soll den Kindern vermitteln, wie sich die einzelnen Buchstaben anhören. Ausländische Kinder verbinden mit den Bildern allerdings andere Laute. Neben dem langgezogenen „E“ sehen die Kinder also z.B. ein Esel-Bild. Ein Kind dessen Muttersprache Englisch ist, denkt beim Esel-Bild aber an „donkey“ und muss erst einmal umdenken.

 

Immer mehr Bundesländer bemühen sich deshalb darum Lesen durch Schreiben nicht länger als Lernmethode in den Grundschulen einzusetzen. Hamburg und Baden-Württemberg haben die Lernmethode bereits verboten. In Nordrhein-Westfalen werden aktuell neue Wege zur Vermittlung der Rechtschreibung an Grundschulen gesucht. In Schleswig-Holstein wird ebenfalls an neuen Lehrplänen gearbeitet und die neue Bildungsministerin, Karin Prien, erklärte Ihre Skepsis gegenüber der Methode Lesen durch Schreiben

 

Hessen wagt ebenfalls einen zaghaften Vorstoß. Um die Rechtschreibkompetenz von Grundschülern wieder zu stärken, soll ein Grundwortschatz aus 850 Wörtern eingeführt werden. Der Grundwortschatz soll es Schülern und Lehrer erleichtern die Regeln der Rechtschreibung gezielt zu lernen und anzuwenden. Das Modellprojekt startet im kommenden Schuljahr 2017/18 an 50 der ca. 1100 Grundschulen.